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Schichtdienst – wirklich so ungesund? 

Schichtdienst ist ein allgegenwärtiges Thema in der Pflegebranche. Viele Pflegekräfte arbeiten in wechselnden Schichten, mal untertags, mal nachts. Im Internet kursieren zahlreiche Artikel und Beiträge darüber, wie ungesund diese Arbeitsform sein soll. Doch wie schädlich ist Schichtarbeit wirklich? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf und geben Tipps für eine bessere Lebensqualität im Pflegeberuf.

Wieso soll Schichtarbeit schädlich sein? 

Menschen sind von Natur aus eine tagaktive Spezies, die in der Nacht schlafen und regenerieren sollte. Wird dieser natürliche Rhythmus unterbrochen, vor allem regelmäßig, durch zum Beispiel Schichtdienst, führt dies zu gesundheitlichen Problemen. Das Hauptproblem hierbei ist das gestörte Schlafverhalten. Studien zeigen, dass sich Schichtarbeit negativ darauf auswirkt, denn der Schlaf tagsüber ist meistens kürzer und von schlechterer Qualität.

Zusätzlich dazu geht Schichtarbeit häufig mit psychisch und physisch belastenden Arbeitsbedingungen einher.


Was ist also die Folge? 

Diese Umstände führen zu Müdigkeit und einer eingeschränkten Leistungs- und Reaktionsfähigkeit, die dann wiederum in Fehlhandlungen und Unfällen resultieren kann.

Abgesehen von diesen Aspekten können mittelfristig gesundheitliche Probleme entstehen. Es konnte bereits ein Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden. Man weiß noch nicht, wieso er besteht, allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Hormone und der Stoffwechsel aufgrund des gestörten Rhythmus eine Rolle spielen könnten.  


Auch noch krebserregend? 

Das internationale Krebsforschungszentrum der WHO stufte Schichtarbeit im Jahr 2007 sogar als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. In Fachkreisen ist aber hoch umstritten, ob dieser Zusammenhang wirklich kausal ist. Die vermutete Ursache dahinter soll das Hormon Melatonin sein. Zu wenig davon im Körper erhöht das Risiko der Tumorbildung und Melatonin wird hauptsächlich im Dunkeln produziert. Arbeitende, die nachts im Hellen tätig sind und dann untertags schlafen, können das Hormon folglich nicht so gut produzieren.


Auswirkungen auf die Psyche und das soziale Leben 

Neben den physischen Auswirkungen leidet auch die Psyche unter der ständigen Umstellung der Arbeitszeiten. Schichtdienstarbeitende wie auch Pflegepersonal berichten von erhöhtem Stress, Erschöpfung und einer allgemeinen Verschlechterung der Lebensqualität. 

Schichtdienst beeinträchtigt in weiterer Folge auch das soziale Leben erheblich. Unregelmäßige Arbeitszeiten erschweren es, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, was zu sozialer Isolation führen kann.


Wie kann man gegenwirken?

Einfachere und leichtere Tätigkeiten sollten so weit wie möglich in die Nacht gelegt und anstrengende tagsüber erledigt werden. Dadurch kann die Belastung der Arbeitenden während einer Nachtschicht verringert werden.

Die Rotationsrichtung spielt bei der Schichtarbeit eine bedeutende Rolle. Schnell vorwärts rotierende Systeme sind besser für die psychische Gesundheit und die Adaption des Biorhythmus. Die Schichten sollten somit von Früh-, zu Spät- und dann zu Nachtdienst wechseln.

Außerdem sollten Zeitsouveränität und Selbstbestimmung möglich sein. Dadurch können die Schichten besser an das Privatleben angepasst werden, was zu mehr Zufriedenheit und folglich auch besserer Gesundheit führen kann.


Fazit

In einigen Berufen, wie auch denen des Pflegepersonals, ist eine Abschaffung des Schichtdienstes schlichtweg nicht möglich. Umso wichtiger ist es, Unterstützung für Pflegekräfte sicherzustellen und dadurch die psychische und physische Gesundheit in der Pflege sowie in weiterer Folge auch die Pflegequalität zu verbessern.



Quellen:
1. Josephine Arendt, (2010). Shift work: coping with the biological clock, Occupational Medicine, Band 60, Ausgabe 1, Seiten 10–20. Abgerufen von https://academic.oup.com/occmed/article/60/1/10/1439565 

2. Leser, C., Tisch, A., & Tophoven, S. (2013). Schichtarbeit und Gesundheit (IAB-Kurzbericht Nr. 21/2013). Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Abgerufen von https://doku.iab.de/kurzber/2013/kb2113.pdf

3. Arlinghaus, A., Lott, Y. (2018). Schichtarbeit gesund und sozialverträglich gestalten. Forschungsförderungsreport Nr. 003-2018. Abgerufen von https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_report_003_2018.pdf

4. Quarks. (2020). Schichtarbeit macht dich krank. Abgerufen von https://www.quarks.de/gesundheit/warum-schichtarbeit-dich-krank-macht/

5. AOK. (2024). Schichtarbeit gesundheitsgerecht organisieren. AOK – Die Gesundheitskasse. Abgerufen von https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/gesunde-arbeit/schichtarbeit-gesundheitsgerecht-organisieren/

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